Mit virtuellen Realitäten die Rehabilitation fördern
Drittmittelprojekt PAN-Assistant gestartet
Nach einem Schlaganfall, einem Schädel-Hirn-Trauma oder einer anderen neurologischen Erkrankung haben viele Betroffene mit Orientierungs- und Gedächtnisschwierigkeiten zu kämpfen. Daraus resultieren häufig dramatische Einschränkungen in der Selbstständigkeit, da die Betroffenen in schweren Fällen dauerhaft beaufsichtigt werden müssen. Doch mit Hilfe digitaler Technologien könnte diesen Menschen künftig besser geholfen werden. Ein Drittmittelprojekt am P.A.N. Zentrum für Post-Akute Neurorehabilitation will herausfinden, wie das am besten funktioniert.
Virtual Reality und Augmented Reality im Einsatz
Wer aufgrund eines Schlaganfalls oder einer anderen neurologischen Erkrankung Orientierungsstörungen aufweist, ist auf ein ausdauerndes und intensives Wegetraining zu Hause und in fremden Umgebungen angewiesen, um Stück für Stück mehr Selbstständigkeit zu gewinnen. Diese sehr zeit- und personalintensive Therapieform ist jedoch gerade auch vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels nicht immer zu leisten. Doch nun gibt es für die Betroffenen neue Hoffnung. Mit Hilfe moderner Technologien sollen sie in die Lage versetzt werden, selbstständig an ihren Orientierungsschwierigkeiten zu arbeiten. Das gelingt durch den Einsatz von Virtual und Augmented Reality sowie weiterer visueller, akustischer und haptischer Reize.
Das Ziel des durch das BMBF geförderten Projektes unter Beteiligung der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Berliner Hochschule für Technik, der Ascora GmbH, ART+COM und dem P.A.N. Zentrum als klinischem Partner ist es, Einsatzmöglichkeiten für den Einsatz von VR/AR-Systemen im klinischen Setting bei Menschen mit Orientierungsstörungen zu entwickeln. Digitalisierte Routen von Alltagswegen können durch die Rehabilitandinnen und Rehabilitanden dadurch selbstständig virtuell erschlossen werden. Auf diese Weise soll – so die Ausgangshypothese – das Wegetraining erleichtert und die Selbstständigkeit der Rehabilitandinnen und Rehabilitanden gefördert werden. Die Betroffenen werden von Beginn an bei der Entwicklung mit einbezogen. Perspektivisch könnten VR/AR-Systeme so einen wesentlichen Beitrag zu einer verbesserten Rehabilitation bei Orientierungsstörungen leisten.
Um einen möglichst großen sozialen Impact zu erzielen, werden die Ergebnisse des Projektes einerseits wissenschaftlich durch die Charité und die Berliner Hochschule für Technik sowie die Ascora GmbH, ART+COM kommerziell ausgewertet, andererseits aber auch direkt in die Arbeit des P.A.N. Zentrums einbezogen und durch eine systematische Kommunikation einer möglichst breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht.
Erstes Drittmittelprojekt des P.A.N. Zentrums
Für das P.A.N. Zentrum für Post-Akute Neurorehabilitation handelt es sich bei dem Projekt „PAN-Assistant“ um das erste drittmittelgeförderte Forschungsprojekt des Hauses. Die Fürst Donnersmarck-Stiftung hat seit 2006 ihre Forschungsaktivitäten kontinuierlich ausgeweitet, veranstaltet wissenschaftliche Tagungen, verleiht einen Preis für herausragende Arbeiten im Bereich der neurologischen Rehabilitation und hat seit 2017 eine eigene Forschungsabteilung. Dass am Drittmittelprojekt mit der Charité, der Berliner Hochschule für Technik, der Ascora GmbH, ART+COM gleich vier forschungsstarke Partner mit dem Haus zusammenarbeiten, ist für das P.A.N. Zentrum eine große Auszeichnung.
Das Drittmittelprojekt „PAN-Assistant“ wird für drei Jahre aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Aktionsfeld Gesundheitswirtschaft im Rahmenprogramm Gesundheitsforschung unter dem Kennzeichen 13GW0566A-E gefördert.
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