Zwei Leben
Rückblick auf den Predigtgottesdienst in der Gedächtniskirche
Am 24. April 2022 feierten Klientinnen und Klienten sowie Mitarbeitende der Fürst Donnersmarck-Stiftung gemeinsam mit der Gemeinde der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche einen gemeinsamen Predigtgottesdienst zum Thema „Zwei Leben“. Es war ein besonderer Gottesdienst mit vielen schönen Augenblicken. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes standen die persönlichen Geschichten von Menschen, die durch ihre neurologische Einschränkung ein neues Leben beginnen mussten.
Geschichten aus zwei Leben
Zu Beginn des Gottesdienstes erzählten sechs Klientinnen und Klienten aus dem Wohnen mit Intensivbetreuung in Tempelhof und Pankow Geschichten und Erlebnisse aus diesen zwei Leben: Von der Freude am Skat-Spielen, der eigenen Zeit in Italien oder dem Wunsch nach einem Urlaub in Rom.
In seiner anschließenden Predigt betonte Pfarrer Martin Germer die Bedeutung und den Wert dieser Geschichten und des zweiten Lebens der Klientinnen und Klienten. Sie seien „Beispiele für Menschen, die ebenfalls mit Behinderungen oder mit anderweiten Beeinträchtigungen zurechtkommen müssen. Als Beispiele auch für Menschen, denen aus anderen Gründen gerade ihre bisherige Lebensplanung durchkreuzt wurde und die nun ihr Leben neu organisieren bzw. neu für sich einen Weg suchen müssen.“
Begegnungen auf Augenhöhe
Damit Menschen mit Behinderung aber gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können, braucht es noch viel, wie Kirsten Bielefeld beschrieb. Sie ist die Bereichsleiterin des Ambulant Betreuten Wohnens. Aus ihrer Sicht sind gerade Momente der Begegnung wie dieser Gottesdienst wichtig, um mehr Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderung zu erreichen: „Wir brauchen mehr Veranstaltungen und Möglichkeiten des Austausches und der Begegnung wie diesen Gottesdienst und diese Kooperation mit der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche. Davon gewinnen wir alle: Wir lernen und wachsen als Gesellschaft und bieten – ganz nach dem Vorbild Jesu Christi – den Menschen einen Platz, die ihn sich nicht selbst nehmen können und sagen so „Ja“ zu dem ersten, wie auch zu dem zweiten Leben.“
Den Abschluss des Gottesdienstes bildeten sechs Fürbitten, die von Menschen mit Behinderung aus der WIR-Redaktion der Stiftung und dem P.A.N. Zentrum erarbeitet worden sind.
Nach dem Gottesdienst konnten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Ausstellung „Mein Lieblingsgegenstand“ im Foyergebäude der Gedächtniskirche bewundern oder bei einem Kaffee und einem Stück Kuchen das Erlebte Revue passieren lassen.