Preisverleihung "Alles okay?"

Die Fürst Donnersmarck-Stiftung und der evangelische Fachverband für Teilhabe (BeB) haben am 27. September 2023 in der Villa Donnersmarck die Gewinnerinnen und Gewinner des Fotowettbewerbs "Alles okay? Aus dem Alltag der Betreuung" bekanntgegeben. Die 35 Einreichungen aus der ganzen Bundesrepublik gaben einen eindrucksvollen Einblick in die Lebenswelt von Menschen mit Behinderung, Angehörigen und Mitarbeitenden zahlreicher sozialer Organisationen.

Pfarrer Frank Stefan, Vorsitzender des BeB, sagte „Dieser Fotowettbewerb ist eine Gelegenheit, die Geschichten und Emotionen hinter der Betreuung von Menschen mit Behinderung zu erkunden. Wir möchten diejenigen, die in diesem Bereich arbeiten, ermutigen, ihre Perspektiven und Erfahrungen in Bildern festzuhalten. Gleichzeitig möchten wir die Stärke und Resilienz der Menschen mit Behinderung hervorheben und sie ermutigen, ihre Geschichten zu erzählen."

Dr. Sebastian Weinert, Geschäftsfeldleitung Soziales der Fürst Donnersmarck-Stiftung, ergänzte: „Die eingereichten Beiträge zeigen einerseits die großen Herausforderungen, vor denen die Eingliederungshilfe aktuell steht. Gleichzeitig geben sie aber auch Hoffnung, da uns in den Bildern so viel Kreativität und Zuversicht begegnet ist.“

Die drei ersten Plätze gingen an:

1. Platz: Bewohnerinnen und Bewohner des Waldhofes Templin
2. Platz: Marc Hirschfell
3. Platz: Heike Wild

Wir möchten zeigen, wie sich das Leben manchmal anfühlt, nämlich : „ungehört, ungesehen, unverstanden“. Doch gibt es auch Halt und wachsame Augen. Oft erfüllt sich die Hoffnung, dass jemand einen Schirm für uns hält wenn es regnet. Das Bild zeigt Bewohnerinnen und Bewohner des Waldhofes Templin.

Mein Foto ist ein klassisches Selfie. Ich habe mich und meinen Betreuer Evangelos (rechts) geknipst, wie wir eine Kunstausstellung besuchen. Hier sieht man eine Raum-Installation aus Glasvasen und bunten Objekten. Oft geht mir erst durch Evangelos ein Licht auf ! Nur mit ihm kann ich solche Ausflüge überhaupt machen.

Aus meiner Vergangenheit als Kunsthistoriker kann ich ihm dann vor Ort solche Werke und Objekte in Museen oder Kunstgalerien erklären. Wir interpretieren sie gemeinsam und ergänzen uns in diesen Momenten wunderbar.

Nur zu zweit macht so etwas erst richtig Spaß, auch bei zwei Quatschköpfen wie wir es manchmal sind :-) Fragen und Antworten ergänzen sich - denn unsere beiden Birnen haben die gleiche Wellenlänge. Es haben sich geradezu zwei gefunden.

Ich bin Heike Wild.

Das Foto zeigt, dass die Corona Zeit sehr schwierig war, ich es dennoch geschafft habe, mit Hilfe von Betreuung, aus der WG in eine eigene Wohnung zu ziehen. Das schönste war, das ich ein Jahr später 2 Katzen bekommen habe. Alles okay!

Hallo und guten Tag,

die Bilder sind von Herrn Andreas Hempel WV5 ziemlich direkt nach der Recalotierung, bei dieser OP wird dem Patienten das Stück Schädeldecke wieder eingesetzt, also ein nicht ohneweiteres Eingriff. Als ich die Fotos machte (natürlich mit Einverständnis) habe ich bemerkt wie Herr Hempel immer expressiver wurde und das Posttrauma besser verarbeiten konnte, erstaunlicher Moment... gut zu sehen wie ich hoffe.

Anbei das Foto meines Sohnes Jakob. Er ist 12 Jahre alt, geistig behindert, hör- und sprachgeschädigt, stark fehlsichtig. All diese Behinderungen hängen mit seinem schweren Herzfehler (Hypoplastisches-Linksherz-Syndrom) zusammen. Er wurde oft operiert. Inzwischen lebt er mit einem halben, insuffizienten Herzen, sein Blutkreislauf ist zur Hälfte passiv, was seine Lebenserwartung verkürzt. Er ist schnell erschöpft und bei den meisten Dingen auf Hilfe angewiesen. ABER - er gehört zu den energischsten, lebensbejahenden, unvorstellbar positiven Menschen, die ich kenne. Er hat die Energie und Strahlungskraft einer menschlichen Sonne.